Lithographisches Metallätzverfahren

Die Anforderungen an die Metallbearbeitung werden zunehmend größer: Produkte werden immer kleiner und filigraner, die Komplexität der Geometrie sowie die Ansprüche an Präzision nehmen zu. Dagegen steht der stetig wachsende Kosten- und Zeitdruck. Die konventionelle Metallzerspanung kommt dadurch an ihre Grenzen.

Hier setzt die fotochemische Ätztechnik an und eröffnet in der Präzisionsmetallverarbeitung ungeahnt neue Potenziale:

  • Spannungs- und gratfreie Bauteile

Die Bearbeitung beim Ätzen erfolgt in einem photochemischen Prozess. Dies hat zur Folge, dass weder mechanisch, wie beim Stanzen, noch thermisch, wie bei der Laserstrahltechnik, auf das Bauteil eingewirkt wird. Es entstehen keine Verformungen, die Materialeigenschaften werden beibehalten. Sie erhalten ein spannungsfreies, planes Produkt mit hochpräzisen, glatten Kanten.

 

  • Präzision und Formstabilität

Mit einer Standardtoleranz von ±10 % der Metalldicke und bis zu ±0,025mm sowie einer Öffnungsgröße von minimal 0,1 mm lassen sich im Fotoätzverfahren extrem filigrane und exakte Strukturen auf dünnstem Metall abbilden, die so mit herkömmlichen Techniken kaum umsetzbar sind.

 

  • Unbegrenzte Komplexität und Profilflexibilität

Komplexe Geometrien fordern z.B. beim Stanzen aufwendige und kostspielige Formwerkzeuge mit langen Vorlaufzeiten. Durch die digitalisierte Werkzeugherstellung in der Ätztechnologie, ist dagegen eine schnelle und kostengünstigeFertigung des Werkzeugs möglich. Zudem können im Feinätzverfahren je Blech verschiedene Bauteile zeitgleich und von beiden Seiten bearbeitet werden. Aufgrund dieser beiden Aspekte, spielt es weder in der Bearbeitung noch auf der Kostenseite eine Rolle, ob wir für Sie diffizile Strukturen, wie z.B. Leadframes oder nur eine einfache Formgebung abbilden sollen. Vielmehr kann das Werkstück ohne zusätzlichen Aufwand um weitere Merkmale ergänzt werden. So können beispielsweise Abschirmgehäusen angeätzteBiegekanten hinzugefügt werden, die eine spätere genaue händische Umformung ohne Spezialwerkzeug ermöglichen

 

  • Verarbeitung fast aller Metalle

Das Fotoätzen erlaubt uns für Sie das Verarbeiten der meisten Metallarten in einer Materialstärke zwischen 0,003mmbis 1,5 mm und einer maximalen Blechgröße von 600 x 1.500 mm . Die Ätztechnologie eignet sich gleichermaßen für weiche; harte oder spröde Metalle. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Stanzen, bei dem die Bearbeitung harter Metalle eine verschleißbedingte Instandsetzung der Werkzeuge nach sich zieht.

 

  • Minimale Werkzeugkosten, schneller Produktionsprozess

Der Einsatz optischer Werkzeuge in der Ätztechnik bringt signifikante Vorzüge gegenüber herkömmlichen Verfahren mit sich. Die digitale Erstellung ist nicht nur weitaus schneller (Tage anstelle von Wochen) und kostengünstiger, sie ermöglicht Ihnen auch Anpassungen bis kurz vor Produktionsbeginn. Werkzeugverschleiß kommt faktisch nicht vor, damit ist eine absolute Wiederholgenauigkeit gewährleistet. Dies macht das photochemische Ätzen sowohl für die Prototypherstellung als auch für die Serienproduktion interessant.

 

  • Sauberkeit

Durch das Ätzverfahren werden metallische Partikel auf dem Bauteil vermieden. Zudem bieten wir Ihnen bei all unseren Produkten eine Reinigung bis ISO Klasse 6 an.

Die beträchtlichen Vorteile des Metallätzens ergeben eine immense Bandbreite an unterschiedlichsten Branchenlösungen – Ihren Ideen sind keine Grenzen gesetzt:

  • Automotiv – von raffinierte Interieur Details, über Ölfilter bis hin zu Brennstoffzellenplatten
  • Elektronik – Leadframes, Heizelemente, Abschirmungen u.v.m.
  • Feinmechanik – z.B. Membrane, Abstandsscheiben, Federn
  • Luft– und Raumfahrt – Wärmetauscher, Lüftungsgitter, Kabelführungen
  • Medizintechnik – z.B. Sägeblätter, Batterienetze

Erfahren Sie hier mehr über unsere im Ätzverfahren hergestellten Heizfolien.

Vom Metallblech zur fertigen Präzisionskomponente - Das Verfahren des photochemischen Ätzens im Überblick

  1. Vorbehandlung: Chemische Reinigung und Entfettung des Metallzuschnitts
  2. Laminierung: Für eine nachfolgende, beidseitige Ätzung erfolgt auf der Vorder- und Rückseite eine Beschichtung des Blechs mit einen UV-lichtempfindlichen Material.
  3. Belichtung: Mit Hilfe des optischen Werkzeugs wird unter UV-Licht das Werkteil auf der Folie abgebildet. Die belichteten Folienbereiche härten säureresistent aus – das Ätzteil entsteht.
  4. Entwickeln: Es folgt die Entfernung der unbelichteten Folie. Die belichteten Bereiche bleiben auf dem Metall und bilden damit die Schutzschicht während des Ätzens.
  5. Ätzen: Die Ätzchemikalien werden auf das Metallblech gesprüht, das ungeschützte Metall beginnt sich aufzulösen, das von der Folie geschützte Bauteil bleibt erhalten.
  6. Finishing: Von dem fertigen Werkstück wird nun die verbliebe Folie abgezogen. Abschließend werden die Präzisionsteile durch uns einer eingehenden Qualitätskontrolle unterzogen.

 

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